FINSOZ Newsletter
4. Quartal 2013

Sehr geehrte Mitglieder und Interessenten unseres Verbandes,

wir freuen uns, Ihnen unseren neusten Newsletter mit einem Überblick unserer Aktivitäten in 2013 und unserer Projekte in 2014 präsentieren zu können.

 

Aus unseren Arbeitsgruppen

IT-Compliance, Datenschutz und Datensicherheit

Die Arbeitsgruppe wird von Herrn Thomas Althammer, Althammer IT-Beratung, geleitet. In 2013 ist von dem Team ein Richtlinienpapier mit Empfehlungen zur Umsetzung von IT-Compliance-Vorgaben in sozialen Einrichtungen auf den Weg gebracht worden. Das rund 20-seitige Dokument soll zusammen mit einer umfangreichen Checkliste in der ersten Jahreshälfte 2014 veröffentlicht werden. Einrichtungen und Träger aus Pflege, Gesundheits- und Sozialwesen erhalten damit einen praxisorientierten Leitfaden für den Bereich IT-Compliance im Sozialwesen.

Das nächste Treffen ist im zweiten Quartal 2014 geplant.

 

Interoperabilität mit den Leistungsträgern

Die Arbeitsgruppe wurde 2013 in drei Untergruppen unterteilt:

  • Interoperabilität / DTA
  • Interoperabilität / Patientenstammdaten
  • Interoperabilität / Datenaustausch Leistungsträger Eingliederungshilfe

Die nächsten Treffen der Unter-AG werden in Einzelgruppen bzw. auch telefonisch stattfinden. Termine dazu werden rechtzeitig vorher bekannt gegeben. Wenn Sie sich für die Gruppe "Interoperabilität" registrieren, erhalten Sie diese bequem per E-Mail. Alle Mitglieder sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen.

 

Sozialmanagement und IT (Wie mit IT den Wertschöpfungsbeitrag leisten?)

Die Arbeitsgruppe wird von Frau Silke Degenhardt und Herrn Prof. Helmut Kreidenweis geleitet. Es sollen bestehende und mögliche Wertschöpfungsbeiträge der IT identifiziert und für die Sozialbranche als wichtig verdeutlicht werden. Angedacht ist es, Handlungsempfehlungen für IT-Verantwortliche zu erarbeiten.

Das nächste Treffen wird per E-Mail und über die Internetseite bekanntgegeben.

 

Neue Arbeitsgruppe DMS

Dokumentenmanagementsysteme (oder Archivierungs- oder Workflow- oder Enterprise Information Managementsysteme – da fängt das Problem ja schon an, was ist DMS?) gewinnen auch in der IT-Landschaft sozialer Einrichtungen immer stärker an Bedeutung. Elektronische Patienten- und Personalakten, Rechnungseingangsworkflows, Beschwerdemanagement usw. – solche Systeme haben Einzug gehalten zur Verwaltung von Dokumenten bis zur Archivierung innerhalb von und zur elektronischen Abbildung von verschiedensten Prozessen in Verwaltung und sozialer Arbeit.

Damit stehen die Unternehmensführungen und ihre IT-Abteilungen vor neuen strategischen und operativen Herausforderungen:

  • Ein System für alle Dokumente und Prozesse oder für jedes Fachsystem ein eigenes DMS oder die Akten der Fachsysteme nutzen?
  • Technische Integration in bestehenden Fachsysteme
  • Abbildung der Prozesse in der Fachsoftware oder in einem Workflow-System?
  • Rechtssichere Archivierung und Aufbewahrungsfristen
  • Neue technische Herausforderungen wie DMS in der Cloud, mobile Endgeräte oder ZUG-FERD

Auf Wunsch der FINSOZ-Mitglieder auf der Mitgliederversammlung wollen wir diesen Herausforderungen eine neue Arbeitsgruppe widmen. Herr Ralph Stern, Geschäftsbereichsleiter DMS bei der CGM systema, hat sich dazu bereit erklärt, die Gründungssitzung einer DMS-Arbeitsgruppe am 12.03.2014 im Haus der Kirche in Kassel-Wilhelmshöhe zu organisieren.

Alle Mitglieder und die, die es noch werden wollen, sind herzlich eingeladen.

 

 

Aktuelle Informationen

Neuer FINSOZ-Vorstand

Auf der Mitgliederversammlung wurde neu gewählt:

Jens Maitra, Bereichsleitung IT der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg, ist neuer Vorstandsvorsitzender.

 

Er wird vertreten durch Prof. Dr. Dietmar Wolff, Professor an der Hochschule Hof

und Helmut Ristok, Vorstand der euregon AG in Augsburg.

Zum erweiterten Vorstand zählen Silke Degenhardt, IT-Projektmanagerin der Nieder-Ramstädter Diakonie in Mühltal,

 

und Prof. Helmut Kreidenweis, Professor an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

 

An die 50 Mitglieder waren zur Mitgliederversammlung nach Nürnberg gekommen, um sich über die aktuellen Aktivitäten des Verbandes zu informieren und an der Aktionsplanung 2014 mitzuwirken.

 

 

 

ConSozial voller Erfolg

Der Verband zieht eine positive Bilanz seiner Partnerschaft mit der ConSozial 2013, der größten Kongressmesse für die gesamte Sozialwirtschaft in Deutschland mit über 5.100 Besuchern. Am Messestand kam der Verband mit zahlreichen Interessenten und Mitgliedern ins Gespräch. Geplante Aktivitäten wurden vorgestellt und vergangene Veranstaltungen reflektiert.

 

 

Hervorragend angenommen wurden auch die von FINSOZ zusammen mit der ConSozial organisierten Themen-Specials und Software-Slams.

Alle Kongress-Vorträge und Slams waren praktisch voll besetzt. Beide Partner sind sich über eine Weiterführung dieses erfolgreichen Angebots auf der ConSozial 2014 einig. Eine Arbeitsgruppe des FINSOZ-Vorstandes (Helmut Ristok, Silke Degenhardt und Prof. Dr. Dietmar Wolff) wird gemeinsam mit den IT-Anbietern unter den Mitgliedern die Ausarbeitung neuer Slam-Szenarien starten.

 

 

Ergebnisse Zukunftswerkstatt der Mitgliederversammlung

Wie wird die sozialwirtschaftliche IT-Landschaft in zehn Jahren aussehen?

Diese visionäre Frage stellten sich die Teilnehmer der Mitgliederversammlung  – ein bunter Experten-Mix aus IT-Verantwortlichen sozialer Organisationen, Herstellern von Branchensoftware, Wissenschaftlern und Beratern. Ausgerüstet für diese Zeitreise wurden Sie mit dem Vortrag „Megatrends in der Sozialwirtschaft und Anforderungen an die Unternehmenssteuerung“ von Prof. Dr. Gabriele Moos und dem Impuls „Megatrends in der IT und wie sie unsere Welt verändern“ von Dr. Hartmut Wittig von T-Systems International.

 

 

Ein Stichwort war in allen der drei Zukunftswerkstätten vertreten: Die Cloud wird nicht an der Sozialwirtschaft vorbeiziehen, sie wird vielmehr ihren Mantel auch über diese Branche breiten. Dem entsprechend wird die Verfügbarkeit von IT in 10 Jahren kein Thema mehr sein. Sie wird so selbstverständlich wie Wasser aus dem Hahn „fließen“ und mittels Datenbrillen, ausrollbare Tablets oder Gestenscanner überall dort präsent sein, wo die Mitarbeiter sozialer Dienste sie gerade brauchen: am Pflegebett, beim Hausbesuch oder während der Streetwork im Problemviertel.

Der sich verschärfende Fachkräftemangel wird die Verbreitung technischer Assistenzsysteme für selbständiges Wohnen (AAL) stark fördern, gleichzeitig wird die Technikakzeptanz ebenso unter Mitarbeitern wie unter Angehörigen und Klienten wachsen. Der persönliche Betreuungsroboter wird die Testphase gerade hinter sich haben, die Aufnahme in den Katalog der kassenfinanzierten Medizinprodukte steht kurz bevor.

Der mit dem AAL-Trend verknüpften, weiteren Ambulantisierung sozialer Dienste wird die IT nicht nur folgen, sie wird hier zunehmend die Rolle eines „Enablers“ wahrnehmen: Neue Dienstleistungsformen wie etwa eine individuell-passgenaue und dynamische Bündelungen aus ehrenamtlichen, professionellen und branchenfremden Hilfen, die sich der Klient selbst per „speak or touch“ zusammenstellt, sind nur auf Basis einer hochgradig vernetzten und mobilen IT möglich. Intuitiv nutzbare Apps mit Spracherkennung auf Mobilgeräten werden dabei zunehmend die sperrigen Bildschirmmasken auf schwerfälligen PC und Notebooks ersetzen und den Mitarbeitern die Arbeit deutlich erleichtern.

Auch das Babylonische Sprachengewirr unterschiedlicher Anwendungsprogramme soll nach Meinung der Experten in 10 Jahren der Vergangenheit angehören. Die Systeme innerhalb der Einrichtungen, zwischen verschiedenen Sozialdienstleistern und bei den Leistungsträgern werden auf Basis standardisierter Web-Services und dank eines durch FINSOZ etablierten SL7-Standards (SocialLevel 7) zum Datenaustausch in der Sozialwirtschaft deutlich reibungsloser miteinander kommunizieren. Entsprechend werden auch die Akteure der Branche besser zusammenarbeiten und passgenaue Hilfen zur Verfügung stellen können. Auch hier kann die IT nicht nur passiv fachliche Anforderungen erfüllen, sondern aktiv neue Geschäftsprozesse mitgestalten.

 

 

So wird etwa die Buchung von Beratungsterminen oder Plätzen in Freizeitmaßnahmen ähnlich erfolgen, wie dies heute in Hotelportalen bereits zum Alltag gehört. Im Beratungsverlauf werden Klienten per App ihr eigenes Befinden oder Verhalten monitoren und am Ende per „Sternchen“ ihre Zufriedenheit mit dem Assistenzangebot kundtun. Dies wird Teil einer IT-gestützten Wirkungsmesskette sozialer Dienstleistungen sein, die immer mehr direkt mit den Finanzierungssystemen rückgekoppelt wird.

Hier stellte sich für die Diskutanten freilich auch die Frage, wo der Anspruch von Ganzheitlichkeit der Hilfen und der humanitäre Wert Sozialer Arbeit jenseits objektivierbarer Messgrößen bleiben wird. Kommt es zu einer Renaissance der Werte-Orientierung oder setzt sich am Ende eine einigermaßen intelligente Steuerung sozialer Dienste mit einem breit gefassten Spektrum an Wirkungsebenen durch? Das musste auch aus Sicht der Experten offen bleiben.

Darüber, welche Rolle der Datenschutz in zehn Jahren spielen wird, gab es unter den Teilnehmern ebenso unterschiedliche Meinungen – das Spektrum reichte von einer „Facebookisierung“ der Gesellschaft, in der Sozialdaten ganz selbstverständlich von Allen an Alle weitergereicht werden, bis hin zu einem durch wachsende Skandalszenarien hypersensiblen und restriktiven Umgang mit persönlichen Informationen.

 

 

UCare – Entwicklung eines Usability-Kompetenzzentrums

In der FINSOZ-Satzung steht:  „Zweck des Verbandes ist die Förderung 1. von Wissenschaft und Forschung …“ und „Der Satzungszweck wird insbesondere verwirklicht durch die Durchführung, Begleitung und Beratung von Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Veranstaltungen auf dem Gebiet der Sozialinformatik …“

Diesem Auftrag konnten wir uns bisher nur im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten unter Nutzung kostenfreier Hochschulressourcen widmen. Doch auch hier gibt es erfreuliche Neuigkeiten: FINSOZ konnte gemeinsam mit den Projektpartnern MICOS GmbH, OFFIS e.V. (Oldenburg) und Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (Berne) das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanzierte Verbundprojekt „UCARE – Entwicklung eines Usability-Kompetenzzentrums zur Unterstützung von klein- und mittelständischen Softwareherstellern in der Pflegebranche“ gewinnen. FINSOZ übernimmt in dem auf drei Jahre angelegten Projekt das Teilprojekt „Aufbau und Etablierung eines Kompetenzzentrums zur Steigerung der Usability in der Pflegebranche“ mit den Arbeitspaketen:

  • Aufbereitung von Marketingmaterial: Flyer, Broschüren, Webseite
  • Erstellung konkreter Handlungsempfehlungen
  • Schulungen & Workshops
  • Messeauftritte
  • Erstellung von Beratungsmaßnahmen
  • Erstellung von Geschäftsmodellen für die Sozialwirtschaft
  • Evaluation der angebotenen Dienstleistungen.

Der Verband erhält dazu in erster Linie eine Förderung von Personalkosten über insgesamt 20,5 Personenmonate. Um das Projekt erfolgreich zu gestalten, werden wir aber auch auf die intensive Mitarbeit der FINSOZ-Mitglieder angewiesen sein. Darum dürfen wir Sie heute schon herzlich bitten.

 

 

FINSOZ-Workshop auf conhIT 2014

FINSOZ wird auf der conhIT am 7. Mai von 9.30 bis 11 Uhr eine Session zum Thema "IT in der Pflege - mehr als das Bewältigen von Bürokratie" organisieren. Als Referenten sind Petra Schülke (CarePool Hannover), Dr. Björn Sellemann (Intitut f. medizinische Informatik, Universität Göttingen) und FINSOZ-Vorstand Prof. Dr. Wolff vorgesehen.

Zum Hintergrund: Der Bürokratieaufwand in der Pflege hat längst das vertretbare Maß überschritten. Das Statistische Bundesamt hat allein die Dokumentationskosten auf 2,7 Mrd. Euro jährlich beziffert.

Die IT spielt im Bereich der Entbürokratisierung eine zentrale Rolle. Zum einen hat sie für die unternehmensinterne Bürokratie inhaltlich passgenaue und für den Nutzer effiziente Lösungen zu entwickeln, zum anderen ist sie der Schlüssel zur Vernetzung der Sektoren im Gesundheitswesen.

Ziel der Session ist es, Grundsätze für die Entwicklung einer entbürokratisierenden IT zu vermitteln und die Voraussetzungen für die intersektorale Vernetzung darzulegen. Dazu sollen Praxisbeispiele aus der ambulanten und stationären Altenpflege erläutert und mögliche Beiträge der IT geklärt werden.

Die ConhIT findet vom 6. bis 8. Mai auf dem Messegelände in Berlin statt. Weitere Informationen unter www.conhit.de.

 

 

 

FINSOZ-Akademie
1. Halbjahr 2014

28. Januar

Seminar: IT-Notfallmanagement

Veranstaltungsort: Kassel-Wilhelmshöhe, Haus der Kirche

Referenten: Wolfgang Boelmann (Leiter IT-Management AWO Bremerhaven) und Thomas Althammer (Althammer IT-Beratung)

Steigende Risiken vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierung, rapidem technologischen Wandel, zunehmender Prozesskomplexität und der Abhängigkeit von der Informationstechnik werden zur alltäglichen Bedrohung vieler Unternehmen. Der Aufbau eines leistungsfähigen Notfall- und Krisenmanagementsystems ist heute einer der wesentlichen Elemente zur langfristigen Erhaltung der IT. Das praxisorientierte Seminar gibt einen Überblick über etablierte Standards, bewährte Vorgehensmodelle in der Praxis und zeigt Möglichkeiten des Aufbaus und der Pflege geeigneter Managementsysteme auf.

20. März

Workshop: Prozesse des IT-Betriebs in sozialen Einrichtungen

Veranstaltungsort: Würzburg, Kolping-Akademie

Referent: Dr. Rainer Klempien, Geschäftsführer emendis GmbH

Im Rahmen des Workshops wird das Vorgehensmodell von IT Infrastructure Library ( ITIL) für die Planung, Erbringung, Unterstützung und Optimierung von IT-Serviceleistungen anhand von Praxisbeispielen vorgestellt und gemeinsam an einer praxistauglichen Adaption für die Sozialwirtschaft gearbeitet.

1. April

Seminar: Datenschutz-Praxis für Software-Anbieter und IT-Verantwortliche in sozialen Organisationen

Veranstaltungsort: Frankfurt, AWO Hessen-Süd

Referent: Thomas Althammer, Althammer IT-Beratung

Das Seminar richtet sich an Software-Anbieter, Mitarbeiter bzw. Leiter in IT-Abteilungen oder Datenschutzbeauftragte von Einrichtungen und Trägern. Neben der Einstimmung auf grundsätzliche Aspekte und Anforderungen im Datenschutz soll der Fokus insbesondere auf der Gestaltung von Datenschutz-konformen IT-Prozessen in der Sozialwirtschaft liegen. Zum Beispiel wird der Frage nachgegangen, wie Software-Support und Fernwartung den rechtlichen Anforderungen genügen könnten. Es geht also um die Verbindung von gesetzlichen Anforderungen, vorhandenen Orientierungshilfen und den Belangen der Praxis.

15. Mai

Forum: Social Media - Wandel in der Unternehmenskommunikation

Veranstaltungsort: Hannover, Hohenzollern SIEBEN

Das Forum richtet sich an Mitarbeiter im IT-Bereich, in der Kommunikation und in der Unternehmensführung.

4. Juni

Seminar: Der IT-Produktkatalog und Service Level Agreements - Konzipieren, Vereinbaren, Realisieren

Referent: Jens Maitra, Vorstandsvorsitzender FINSOZ

Veranstaltungsort: Hamburg, Ev. Stiftung Alsterdorf

 

 

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Mit freundlichen Grüßen

Vorstand und Geschäftsstelle des FINSOZ e.V.

 

 

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